Travisio / Italien

Samstag, 02.09.2017

Ganz schön weit sind wir heute gekommen,nämlich wieder nach Italien. Der Regen hielt sich auf den ersten 3 Kilometern in Grenzen....Es ging wieder an der Drau entlang, unterwegs besuchten wir eine kleine Kirche St. Magdalena bei Möllnbrück, die auf einem heidnischen Platz errichtet wurde und gute 1200 Jahre alt ist. Wer mag hier schon alles vorbeigekommen sein? Schon die Römer haben hier gesiedelt. Leider nahm der Regen zu, der Radweg war passend dazu nicht geteert sondern ein Forstweg. Mühsames vorwärtskommen war angesagt!  Doch so 10 km vor Villach ließ der Regen nach und die Sonne kam heraus. Wir wurden wieder trocken und machten sogar in einer der zahlreichen Rad-Jausen Halt und tranken Kaffee. Dabei trafen wir ein Ehepaar aus Australien, die mit ihren Rädern in Kopenhagen gestartet waren und bis Udine unterwegs sind. Da das Wetter und unsere Beine gut waren, sind wir spontan weitergeradelt. Wir verließen die Drau, die nun in Richtung Donau weiterfließt und wanden uns nach Süden. Auch hier auf einem perfekt ausgeschilderten Radweg, teils auf einer alten Bahntrasse, das bedeutet immer humane Steigung! Die Grenze nach Italien durchradelt man unbemerkt und unbehelligt auf dem Radweg. Nur 2-3 kräftige Steigungen mit 15%, um ein Tunnel zu überfahren. Ein kurzer Wolkenbruch stoppte uns, den wir glücklicherweise unter einem Pavillion abwarten konnten. Die letzten 8 km hinauf waren auf dieser schönen Strecke durch Wald und einen kleinen Ort zügig zurückgelegt, In Travisio , zu unserer Überraschung , ist richtig was los, viele Touristen und viele Läden. Wie wir nachgelesen haben, herrscht seit den 50er Jahren reger Warenaustausch mit Österreich und Slowenien, kleiner Grenzverkehr eben. Die Schilder sind alle 3-sprachig und die Amtssprachen sind Italienisch, Friaulisch, Slowenisch und Deutsch. Ansonsten trifft man hier auf Spuren unserer dunkelsten Geschichte, Gedenkstätten für umgekommene russische Zwangsarbeiter, Vergeltungsmaßnahmen an der örtlichen Bevölkerung und Foltergefängnisse. Der 1. und  2.Weltkrieg haben furchtbare Erinnerungen hinterlassen.

Heute Abend geht ein kräftiges Gewitter nieder, wir freuen uns satt im Warmen und Trockenem zu sein! Bis Slowenien sind es nun nur noch 15 km , morgen soll es wieder trockener sein , schaun mer mal....