Grado

Montag, 18.09.2017

Der Morgen gehörte einem Besuch im Schloß Miramare, das wir vom Hotel zu Fuß erreichen konnten. Umgeben von einer großen Parkanlage thront das Schloß auf einem Felsen über dem Meer und blickt nach Triest im Osten und nach Grado im Westen. Erbaut wurde es um 1860 von König Maximilian und späteren Kaiser von Mexiko. Ein Reisender, interessiert an Botanik, Architektur und Seefahrt, der das Schloß auch ganz wundervoll eingerichtet hat. Sein Schlafzimmer ist ein Nachbau seiner Kajüte, auch besaß er bereits ein Badezimmer. Seine Gattin, Charlotte von Belgien, hatte ebenfalls sehr behagliche, sonnige Räume. Glück hat es den beiden trotzdem nicht gebracht. Napoleon schickte sie nach Mexiko, um die aufmümpfigen Mexikaner wieder unter europäischen Adelseinfluß zu bringen, das Ende war, daß Maximilian 1867 in Mexiko hingerichtet wurde, seine Frau in geistige Umnachtung fiel und erst 1927 in Belgien vertarb. Das Schloß wurde in der Folge immer wieder verdienten Mitglieder der Regierung zur Verfügung gestellt, seit 1950 ist es ein Museum. War ein absolut lohnenswerter Besuch. (Selbst Sissi war bei Königs zu Besuch,  war Maximilian doch ein jüngerer Bruder ihrer Franz Josef).

Doch nun war weiterfahren angesagt. Über die Küstenstraße, die ziemlich befahren ist, näherten wir Montefalcone. Die Gegend wurde immer flacher und Wasserkanäle durchzogen die Landschaft. Von dort führte ein Radweg und kleine Sträßchen immer weiter zum Meer und durch einem Nationalpark. Eine richtig schöne Strecke, teils auf Dämmen, an Kanälen entlang, über die Mündung des Issonzo Flusses, den wir als Save schon in Triglav-Gebirge überquert hatten. Zu jedem Photo, das wir machten, gab es mindestens 3 Moskitostiche dazu. Schnell hatte sich bei Moskitos herumgesprochen, da sind welche in kurzen Hosen mit einem witzigen Mückenspray unterwegs! Außerhalb des Naturschutzgebietes ist ein wenig Landwirtschaft und Weinbau. Das muß einem schon gefallen in der ziemlich einsamen Gegend , nur in Gesellschaft der Schnaken.Wir radelten kreuz und quer durch diese Lagunenlandschaft bis wir Grado erreichten. Ein, jetzt in der Nachsaison, sehr beschauliches kleines Städtchen mit 8000 Einwohnern, einem schönen Sandstrand mit Liegestühlen und Strandbars. Wir haben ein 4 Sterne Hotel für 56 Euro gefunden, Nachsaison eben. Die überschaubare Altstadt ist genauso pittoresk, wie man sie in Italien erwartet.